CANNABINOID-THERAPIE BEI CHRONISCHEN SCHMERZEN

04.11.2025

Cannabinoid-Therapie bei chronischen Schmerzen – Chancen und Grenzen


Chronische Schmerzen betreffen Millionen von Menschen weltweit und stellen eine enorme Belastung im Alltag dar. Wenn klassische Schmerzmittel nicht ausreichen oder starke Nebenwirkungen verursachen, rückt medizinisches Cannabis als mögliche Therapieoption in den Fokus. Dieser Artikel beleuchtet Chancen, Risiken und den aktuellen Stand der Wissenschaft.

Wie wirken Cannabinoide bei Schmerzen?

Die Wirkstoffe THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) beeinflussen das Endocannabinoid-System im Körper. Dieses System reguliert unter anderem Schmerzempfinden, Stimmung und Schlaf. Studien weisen darauf hin, dass vor allem neuropathische Schmerzen – also Schmerzen, die durch Nervenschädigungen entstehen – auf Cannabinoide ansprechen können. Darüber hinaus kann Cannabis in Kombination mit anderen Schmerzmitteln dazu beitragen, deren Dosierung zu verringern.

Wann kommt Cannabis als Therapieoption infrage?

Cannabis darf verschrieben werden, wenn andere Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind und ein medizinischer Nutzen zu erwarten ist. Bei chronischen Schmerzen kann dies der Fall sein, wenn herkömmliche Schmerzmittel wie Opioide oder NSAR keine ausreichende Linderung bringen oder zu viele Nebenwirkungen verursachen.

Grenzen und Risiken der Therapie
  • Wirksamkeit variiert: Nicht alle Patient:innen profitieren gleichermaßen von der Behandlung.
  • Nebenwirkungen: Häufig treten Müdigkeit, Schwindel oder Stimmungsschwankungen auf.
  • Langzeitrisiken: Daten zu langfristigen Auswirkungen sind noch begrenzt. Abhängigkeit und Toleranz sind möglich.
  • Wechselwirkungen: Cannabis kann mit Medikamenten interagieren, die über die Leber verstoffwechselt werden.

Praktische Tipps für Patient:innen
  • Therapie gemeinsam mit dem Arzt sorgfältig planen.
  • Mit einer niedrigen Dosis beginnen und langsam steigern.
  • Wirkungen und Nebenwirkungen dokumentieren.
  • Regelmäßige Verlaufskontrollen durchführen.
  • Auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten achten.

Fazit
Medizinisches Cannabis kann bei chronischen Schmerzen eine wertvolle Ergänzung sein – insbesondere, wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichen. Gleichzeitig müssen Risiken wie Nebenwirkungen oder mögliche Langzeitfolgen berücksichtigt werden. Eine enge ärztliche Begleitung ist entscheidend, um die Therapie sicher und wirksam zu gestalten.