17.08.2023
Bis die im neuen Gesetzentwurf festgelegen Obergrenzen des THC Gehalts im Blut durch Studien belegt worden sind und entsprechende Rechtssicherheit besteht, bleibt Fahren unter Cannabiseinfluss eine schwierige Entscheidung.
Für viele, die Cannabis aus medizinischen Gründen legal verwenden, ist eine Verkehrskontrolle oft eine Situation, die mit Unsicherheit und Anspannung verbunden ist. Trotz der legalen Verschreibung von Cannabis als Medizin, gab es in der Vergangenheit Fälle, bei denen Patienten ihre Fahrerlaubnis verloren haben.
Wenn die Behörden erfahren, dass jemand regelmäßig als Patient Cannabis konsumiert, kann eine spezialisierte medizinische Begutachtung erforderlich werden. Menschen, die in der Vergangenheit illegal Cannabis konsumiert haben oder bei denen der Behörde der Gebrauch von Betäubungsmitteln bekannt ist, können sogar zu einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) aufgefordert werden.
Deshalb ist es ratsam, den medizinischen Status bei einer Verkehrskontrolle nicht sofort offenzulegen. Auch mit einem Rezept für Cannabis könnte der Verdacht von Drogenmissbrauch entstehen, was die Polizei veranlassen könnte, weitere Tests oder eine genaue Überprüfung des THC-Gehalts im Blut durchzuführen. Wenn der gemessene THC-Gehalt nicht mit der verschriebenen Dosierung übereinstimmt, könnte dies darauf hinweisen, dass der Patient zusätzlich illegal Cannabis konsumiert hat.
Ein häufiges Missverständnis von Cannabispatienten..
Es mag offensichtlich erscheinen, aber es sollte betont werden: Verhalten Sie sich höflich, respektieren Sie die Beamten und unterstützen Sie sie, wenn sie ihre Arbeit machen. Allerdings innerhalb bestimmter Grenzen…
Einige Patienten begehen den Fehler, bei einer Verkehrskontrolle ohne Aufforderung den Polizisten zu informieren, dass sie ärztlich verordnetes Cannabis verwenden und daher legal konsumieren können. Dabei wollten die Beamten häufig nur den Führerschein und die Fahrzeugunterlagen sehen. Leider führt dies oft zu einer Blutentnahme. In Ausnahmefällen kann der Führerschein bei einem Verdacht auf Drogenmissbrauch sogar so lange einbehalten werden, bis die Bluttestergebnisse vorliegen.
Wenn es Bedenken hinsichtlich der Fahrtüchtigkeit von Patienten unter Dauermedikation gibt, können diese durch ein ärztliches Attest und eine Überprüfung der psychophysischen Leistungsfähigkeit ausgeräumt werden.
Wenn festgestellt wird, dass das im Blut gefundene Cannabis aus einem medizinisch verschriebenen Medikament stammt, wird der Führerschein normalerweise umgehend zurückgegeben. Für diejenigen, die beruflich oder privat auf ihren Führerschein angewiesen sind, kann jedoch selbst eine kurze Einbehaltung nachteilig sein. … Der richtige Ansatz!
Es ist besser, nicht ohne Aufforderung seinen Status als Cannabispatient zu offenbaren. Auf die typische Frage, ob man illegale Drogen konsumiert habe, sollte man am besten mit "Nein" antworten.
Erstens geht es Dritte nichts an, welche Medikamente einem verschrieben werden. Zweitens kann eine allzu ausführliche Antwort oft zu weiteren Fragen oder sogar zu Tests führen, die man hätte vermeiden können.
Viele Cannabispatienten sind gut über ihre Rechte und Pflichten informiert. Die Polizei arbeitet stets professionell, kann jedoch nicht jedes Detail kennen. Es ist daher verständlich, dass sie im Zweifel Tests durchführen, um sicherzustellen, dass jemand tatsächlich nur legale Medikamente genommen hat. Dies liegt oft daran, dass nicht alle Polizisten vollständig über die Gesetzgebung zu medizinischem Cannabis im Straßenverkehr informiert sind und daher vorsichtig vorgehen möchten, um späteren Rechtfertigungen vorzubeugen.