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Wie dosiere ich Cannabis möglichst effektiv und sicher?

03.08.2023

Es ist ratsam, die Therapie mit cannabishaltigen Medikamenten behutsam zu beginnen, um Nebenwirkungen zu verringern. Bei allen therapeutischen Optionen steht die gute Verträglichkeit im Vordergrund. Selbst wenn Patienten eine schnelle Wirkung anstreben, wird empfohlen, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und diese nach und nach zu erhöhen. Ein stufenweiser Anstieg der Dosis von medizinischem Cannabis ist vorteilhaft, da er die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Nebenwirkungen wie Ermüdung, Schwindel oder Benommenheit reduziert und eine vorzeitige Beendigung der Behandlung verhindert. Bei regelmäßiger medizinischer Anwendung von Cannabis entwickelt sich eine Toleranz gegenüber den psychoaktiven Effekten.

Dosierung von Cannabis:

Ein dosierter Beginn ist erforderlich. Da THC potenziell unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen kann, spielt es eine besonders wichtige Rolle bei der Dosierung von Cannabinoid-haltigen Medikamenten. Im Gegensatz dazu gilt Cannabidiol (CBD) selbst in hohen Dosen als gut verträglich. Bisher liegen jedoch wenige gesicherte Daten zur hohen Dosierung von CBD bei Erwachsenen vor. Bei der Anwendung von Cannabis-basierten Medikamenten, die THC enthalten, kann eine Startdosis von wenigen Milligramm THC pro Tag als Richtwert dienen. Weitere Untersuchungen müssen klären, welche Merkmale eines Cannabis-Extrakts die benötigte THC-Dosis senken könnten. Bei der Anwendung von medizinischen Cannabisblüten liegt die Anfangsdosis tendenziell etwas höher, unabhängig vom THC-Gehalt der Sorte.

Was sind die möglichen Nebenwirkungen von Cannabis?

Patienten sollten mit einer niedrigen Anfangsdosis beginnen. Das erhöhte Risiko für Nebenwirkungen kann verschiedene Ursachen haben:

Alter: Ältere Patienten könnten sensibler auf Cannabis-Inhaltsstoffe reagieren.

Einnahme weiterer Medikamente: Patienten, die zusätzlich zu Cannabis andere Arzneimittel einnehmen, müssen mögliche Wechselwirkungen berücksichtigen.

Patienten, die sich über einen längeren Zeitraum mit illegalem Cannabis vom Schwarzmarkt selbst behandelt haben, haben möglicherweise im Laufe der Jahre die Dosis stetig erhöht, was zu einer gewissen Toleranz führt. Beginnt nun eine Behandlung mit medizinischem Cannabis unter ärztlicher Aufsicht, ist in der Regel eine höhere Dosierung erforderlich als bei Patienten ohne vorherige Erfahrung. Die Dosierung ist auch abhängig von der Art der Anwendung Im Vergleich zu Cannabisblüten weisen Extrakte eine unterschiedliche Pharmakokinetik auf. Bei der Umstellung von einer oralen auf eine inhalative Anwendung oder umgekehrt muss die Dosis entsprechend dem THC-Gehalt angepasst werden.

Allgemeine Umrechnungsfaktoren können bisher nicht angegeben werden. Die Dosierung von medizinischem Cannabis sollte schrittweise erfolgen und sich an der individuellen Verträglichkeit orientieren. Bei inhalativer Anwendung setzt die Wirkung sehr schnell ein, oft schon innerhalb weniger Minuten. Die maximale Wirkung kann nach etwa 15 Minuten erreicht sein. Wenn nach jeder Einzelinhalation Wirkung und Verträglichkeit bewertet werden, kann die Dosierung bei inhalativer Anwendung möglicherweise schneller gesteigert werden, bis die gewünschten Effekte eintreten. In der Regel sinkt die Tagesdosis mit steigendem THC-Gehalt. Abhängig von Indikation und individueller Verträglichkeit können auch sehr niedrige Tagesdosen wirksam sein. Es gibt jedoch auch Beschwerden, deren Behandlung eine wesentlich höhere Dosierung erfordert.

Grundsätzlich sollte die Therapie, die auftretenden Nebenwirkungen und das subjektive Empfinden engmaschig mit dem verschreibenden Arzt diskutiert werden.

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